Papperlapapp bald auch in Luxemburg und Finnland

Ab Herbst dieses Jahres gibt es Papperlapapp auch in den Luxemburger Kindergärten und Schulen in Deutsch in Kombination mit Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch und Luxemburgisch. Das öffentliche franko-finnische Lycée Helsinki hat zur Erprobung und Einführung vorerst eine Ausgabe in Finnisch-Französisch bestellt. 

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„Papperlapapp ist auf dem besten Weg, zu einer internationalen Referenz für frühe sprachliche Förderung und bilinguale ergänzende Unterrichtsmaterialien zu werden. Es macht mich stolz, dass die in Österreich kreierten Papperlapapp-Hefte – thematisch und inhaltlich, gestalterisch und pädagogisch – einen Qualitätsanspruch verkörpern, der auch von Bildungseinrichtungen im Ausland erkannt und dupliziert wird“, erklärt Harald Feix, der sich im Papperlapapp Medienverlag um internationale Lizenzen und Kooperationen kümmert.

Die Verantwortlichen in Luxemburg, Frank Stephany und Claude Schmit, haben das Potenzial unserer zweisprachigen Bilderbuchzeitschrift sofort erkannt. „Wir besitzen in unserem Land nicht nur die drei Amtsssprachen Deutsch, Französisch und Luxemburgisch, sondern verzeichnen auch eine hohe Zuwanderung. Das erfordert frühe sprachliche Förderung in zumindest fünf Sprachen. Die von der Stadt Wien schon seit ein paar Jahren über die Kindergärten verteilten Papperlapapp-Ausgaben sind nicht nur inhaltlich und gestalterisch extrem hochwertig gemacht, sondern lassen sich aufgrund der durchgängigen Zweisprachigkeit problemlos auf die Bedürfnisse unserer Bildungslandschaft transferieren,“ so die beiden Bildungs- und Verlagsexperten. 

Das franko-finnische Lycée in Helsinki, einer öffentliche bilinguale finnische Schule wurde ebenfalls über Harald Feix auf Papperlapapp aufmerksam. Direktor Kari Kivinen und der ihm beigeordnete Directeur des Etudes Françaises, Matthias Quemèner, waren schon lange „verzweifelt“ auf der Suche nach guter bilingualer Kinderlektüre. Bei Papperlapapp wurden sie fündig und haben zu dessen Einführung an ihrer Schule die Papperlapapp-Ausgabe zum Thema  Bienen in Finnisch-Französisch  bestellt: eine besonders schöne Anerkennung für unsere Arbeit, denn Finnland legt besonders hohe pädagogische Maßstäbe an.

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Das Konzept stimmt
Für das Team von Papperlapapp bedeutet die Lizenzierung nach Luxemburg und die Bestellung aus Helsinki eine Bestätigung, dass der konzeptionelle Ansatz stimmt und auch in anderen Ländern gefragt ist. Im Wesentlichen fokussiert dieser folgende Schwerpunkte:

  • frühe bilinguale Sprachförderung sowohl im Familienkreis als auch im Kindergarten und in der Volksschule, insbesondere für Kinder mit Migrationshintergrund
  • Begleitung der Kinder vom Vorlesen über das allmähliche selbständige Erlesen zum lustvollen Selberlesen in der ersten und zweiten Sprache

Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen, dass sich Sprachen umso leichter erlernen lassen, je sicherer der Umgang mit der Erstsprache ist. Je besser die Herkunftssprache verankert ist und wird, umso leichter gelingt auch der Erwerb der neuen Bildungssprache. Das pädagogische und inhaltliche Konzept von Papperlapapp geht auf diese Erkenntnis zurück. Realisiert wurde es vor dem Hintergrund wachsender Herausforderungen für die europäischen Bildungssysteme infolge der Zuwanderung von Bevölkerungsgruppen mit anderen Herkunftssprachen. Harald Feix: „Die Vision ist, Papperlapapp auf mittlere Sicht in möglichst allen EU-Sprachen zur Verfügung zu stellen.“

In der Bildungs- und in der Muttersprache
Dank der zweisprachigen Ausführung von Papperlapapp werden Kinder mit Migrationshintergrund zum einen beim Erwerb der zunächst fremden Bildungssprache Deutsch unterstützt; zum anderen vertiefen sie ihren Wortschatz in ihrer Erst/Muttersprache und bleiben darin in Übung. Nicht zuletzt erleichtert die Zweisprachigkeit auch ihren Eltern den Zugang zum Deutschen.

Im Idealfall werden die Geschichten zuerst daheim in der Erstsprache vorgelesen. Durch regelmäßiges Vorlesen und Besprechen der Bilder und Geschichten fördern die Eltern die sprachliche Entwicklung ihrer Kinder. Zugleich können diese sich selbstbewusster und aktiver einbringen, wenn die Texte im Kindergarten oder in der Volksschule noch einmal auf Deutsch gelesen werden. Das erleichtert ihnen auf spielerische Weise das Erlernen der Sprache ihrer oft neuen Umgebung.

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Für den deutschsprachigen Raum gibt es Papperlapapp derzeit in folgenden Varianten:

  • für Kinder mit Erstsprache Deutsch in der Sprachenkombination Deutsch/Englisch
  • für Kinder mit Migrationshintergrund in Deutsch mit Albanisch, Arabisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch, Farsi, Französisch, Polnisch, Rumänisch, Tschetschenisch oder Türkisch